Samstag, 22. Februar 2014

Fuerteventura 16. Februar bis 22. Februar

Hallo Ihr Lieben kreuz und quer in Deutschland!

Der Blog-Eintrag in dieser Woche fällt etwas kürzer oder zumindest weniger herausragend was Fotos und Entwicklungen angeht aus!
Nicht etwa deshalb, weil wir wenig erlebt hätten oder sich nicht Entscheidendes verändert hätte, sondern einfach aus dem schönen Grund, dass am Donnerstag mein Bruder und seine Freundin hier angekommen sind!
Na ja, und entsprechend habe ich einfach an diesem Wochenende weit weniger Zeit um stundenlang Fotos zusammenzusuchen, mir Themen und Texte zu überlegen und das Ganze dann online zu stellen...

Am nächsten Wochenende wird es dann wieder ausführlicher - versprochen!
Schon allein deshalb, weil am nächsten Wochenende unser Urlaub zu Ende geht - nach 5 Wochen Urlaub und Zukunftsgedanken wird es dann ja Zeit für einen umfassenden Rückblick, für ein Fazit und für ein klares Umreißen unserer Zukunftspläne (da hat sich nämlich tatsächlich entscheidendes getan...)...

Apropos mein Bruder... Leider haben er und seine Freundin bisher etwas Pech mit dem Wetter hier - zwei von bisher drei Tagen waren zumindest weitgehend doch etwas frisch und wolkenreich - eben ließ er tatsächlich den Spruch los: "Weißt du was, Andrea!? - Ich frage mich wie die Beiden es geschafft haben die viele Sonne in die ganzen Blog-Fotos rein zu retuschieren!"...
Passend dazu lief uns heute auch mal wieder unsere englische Nachbarin über den Weg, die gleich auch gen Himmel zeigte und fragte: "Was ist das bloß!? Hier - das ist mein einziger warmer Pullover! Ansonsten habe ich wie immer nur Sommerkleidung mit! Seit 10 Jahren sind wir jeden Winter hier - so etwas hatten wir noch nie!"...
Von unseren vier Wochen waren nun zwei richtig gut und zwei etwas durchwachsen (trocken zwar, aber etwas weniger Sonne und etwas weniger Wärme als erhofft)... Wir sind insgesamt durchaus zufrieden, aber gegen ein Plus an Sonne und Wärme in den durchwachseneren Wochen hätten wir uns auch nicht gewehrt...
Na ja, und blöd ist natürlich, dass es gerade jetzt an den wenigen Tagen wo mein Bruder und seine Freundin hier sind, so mäßig ist und man sich eher so kleiden muss:





Aber jetzt doch ein wenig neue Erlebnisse und Gedanken...

Der Kommentar von Malin zum Blog-Eintrag der letzten Woche lautete in Teilen so:

"Sehr schöne Bilder (mit Ausnahme von "Blasen und Kadaver". Uhi klingt nach nem guten Titel für einen Thriller / Ekelporno oder ähnlichem ;))!"...

Nun, nicht dass ihr denkt, dass Malin mit ihren Worten gar nicht mal so falsch liegt und wir an einem besonders abseitigen Fetisch-Porno arbeiten würden oder ich nach Inspirationen für mein Buch suche, aber gleich am Montag gab es Nachschub in Malins Sinne...

Ja, gleich am Montag haben wir sozusagen an einer Fortsetzung für "Blasen und Kadaver" gearbeitet.
Neue Blasen können wir nicht präsentieren, aber bei einer wieder einmal sehr, sehr schönen (und in der zweiten Hälfte reichlich anstrengenden) Wanderung gab es wieder einiges an Kadavern zu sehen:




Eigentlich keinWunder, dass man hier auf so zahlreiche tote Tiere trifft...

Zum Einen gibt es halt Ziegen bis zum Abwinken und die toben nun einmal waghalsig wie blöd in den steilsten Hängen herum, wie die nachfolgenden Fotos belegen:



Und zum Anderen ist es halt einfach so, dass der große Teil der Insel vom Massentourismus verschont geblieben und so schlicht und ergreifend pure, unberührte Natur ist.

Bei dieser Wanderung vom Montag zum Beispiel begegnete uns in den 4 1/2 Stunden Wanderung ein einziger Mensch, der freundlich grüßte, fragte ob er ein Foto von uns Beiden zusammen machen soll und dann auch schon wieder weg war und über den größten Teil der Strecke hinweg gab es keine einzige Straße, kein einziges Haus oder sonstiges Anzeichen von Zivilisation oder Tourismus zu sehen...

Mal zur Visualisierung - unsere Wanderroute (wenn ihr das Bild vergrößert könnt ihr anhand der von Stephie mühselig eingefügten schwarzen Linie den ganzen Rundweg sehen - zunächst entlang der Küste und dann rein in die Berge und zurück)...



Und natürlich hatte die Wanderung auch wunderbare Impressionen zu bieten:

Mal wieder tolle Küsteneindrücke:






Und tolle Berglandschaften:


Wie schon geschrieben - die zweite Hälfte der Tour (weg von der Küste und rein in die Berge) wurde dann allerdings auch satt anstrengend und ziemlich windig, wie ihr auf den Bilder erahnen könnt:






Tja, so ist das halt hier - wer sucht findet viel, viel Einsamkeit, Weite und ursprüngliche Natur!
Und natürlich Sonne, Sonne, Sonne... (Zumindest bis mein Bruder kam...)


Aber jetzt soll nicht die Sonne das Thema sein - ich will mal noch ein wenig bei dem anderen Thema bleiben - bei Tourismus, Zivilisation, Weite, Natur u.s.w....

Natürlich ist auch Fuerteventura nicht gänzlich vom Massentourismus verschont geblieben...

Jedoch ist wirklich der überwältigende Teil der Insel weiter frei davon und ursprünglich!
Und das ist gut so und bleibt hoffentlich noch lange so!
Na ja, die Chancen stehen eigentlich ganz gut, denn zum Glück mögen sehr, sehr viele Menschen im Gegensatz zu uns die hier so typische karge Landschaft nicht...
Stephie las gerade in einem Kommentar zu unserem Wanderführer einen sicherlich urtypischen Eintrag:
"Unser Sohn, der als Pilot die Insel Fuerteventura sehr oft anfliegt, hatte uns sehr abgeraten: "Was wollt ihr denn da!? Da gibt es nur Strände und Wüste! Das ist nichts für euch!""

Hm, was für ein Unsinn...
Aber bitte - uns soll es recht sein, wenn der überwältigende Teil der Menschen so denkt und damit die großen Tourismusströme weiterhin eher einen Bogen um die Insel machen...

Bei aller Schwärmerei... - ich schrieb ja eben schon: gänzlich frei von Massentourismus ist auch Fuerteventura nicht...
Das macht sich vor allem (und zum Glück eben fast ausschließlich) im äußersten Nordosten und im äußersten Südosten bemerkbar...
Klar - genau dort wo es die schönsten Badestrände gibt...

Zur Erläuterung ein drittes Mal die Karte:


Der Südosten der Insel, insbesondere Costa Calma und Playa de Jandia, sind sozusagen fest in deutscher Hand.

Der Nordosten der Insel, insbesondere Corralejo, indes fest in britischer Hand.

Früher war es leicht überspitzt gesagt für Engländer wohl fast undenkbar im Süden der Insel Urlaub zu machen und für Deutsche entsprechend im Norden der Insel.

Trotzdem springt einen das Britische in Corralejo schon noch an und das Deutsche in Costa Calma und Playa de Jandia...
In Corralejo wirbt halt gefühlt jedes Lokal mit englischem Frühstück und Premier League Live und in Costa Calma und Playa de Jandia "locken" halt überall Biergärten und Bundesliga live...

Playa de Jandia ist als Ort ein einziger Schandfleck - der Strand ist zwar groß und schön, aber der Ort... - nur hier in Jandia ist die Straße entlang des Meeres in beide Richtungen gleich zweispurig, die dem Strand gegenüberliegende Seite zugeschissen mit hässlichen Hotel- und Apartmentanlagen und über die gesamte Strecke der Uferstraße im Ort hinweg reiht sich ein touristischer Schrottladen an den nächsten.
Costa Calma hingegen ist als Ort noch halbwegs erträglich - zwar gibt es nicht einmal ein richtiges Zentrum, aber es ist weitläufiger und so ist der Massentourismus optisch weniger greifbar.

Trotzdem war es ausgerechnet in Costa Calma, dass gleich bei unserem ersten und bisher einzigen Besuch dort unten "Fremdschämen" angesagt.
Auf der Terrasse eines Restaurants setze sich ein deutsches Paar an den Tisch neben uns und schon bevor die ersten Sätze fielen, flüsterte ich ob der Optik zu Stephie: "Ich frage mich wo die Kameras sind - die Zwei riechen verdammt nach Scripted (oder besser faked) Reality a la RTL!"
Mal wieder den richtigen Riecher gehabt: die beiden dicken Unterschichtler unterhielten sich auf unangenehm laute Art und Weise und lieferten so schöne Stilblüten wie: "Manfred! Du brauchst gar nicht nach Essen zu gucken - ist doch im Hotel All Inclusive!" oder bei einem Blick hinab in das untere Stockwerk der kleinen Passage (ich zitiere wortwörtlich!!!): "Du, hier unten haben die auch noch Kellers!"...
Puh... Sofort wusste ich wieder warum ich seit Jahrzehnten im Urlaub immer und immer wieder an den Punkt komme wo ich Stephie angesichts nahender Deutscher auffordere: "Speak english, please!"
Keinen Bock mich dem Pack als Landsmann zu erkennen zu geben!

Nicht dass wir uns falsch verstehen - englisches Proleten-Pack ist auch keine Wonne!
Aber mangels gleicher Nationalität muss ich mich für die wenigstens nicht schämen...

Anyway - gottlob ist so etwas hier die Ausnahme!!!
Für den typischen Luxus-, Party-, Pauschal- oder All inclusive-Urlauber üben zum Glück etwa Gran Canaria oder Teneriffa einen viel größeren Reiz aus...

Trotzdem... Mal ganz allgemein...
Wir selbst sind schon seit jeher eher Individualtouristen - für uns goldrichtig, für andere halt nicht...
Jedoch bei aller Toleranz - wir werden nie verstehen wie man auf so eine Art von Urlaub stehen kann!?!?
Welch Grauen für uns, wenn wir die Menschen mit farbigen Plastik-Armbändchen sehen... Allein die Vorstellung - den ganzen Urlaub mit so einem Plastik-Teil am Handgelenk umher zu tigern - nur um zu signalisieren wo man hingehört und dass man schon für alles bezahlt hat...
Oder Aida-Kreuzfahrten... Alles so schrecklich fremdbestimmt...
Ich hätte offen formuliert kotzen können als wir kürzlich in Corralejo aus einem Shopping Center kamen, uns wirklich nur ganz kurz zur Orientierung nach links und rechts umschauten und schon sprang uns eine Reisebegleiterin zur Seite: "Hallo Ihr Zwei! Seid ihr auch von der Aida? Was sucht ihr? Wie kann ich euch helfen? Also das XY ist in diese Richtung!..." u.s.w...
"Verpiss dich!" lag mir auf der Zunge. Tatsächlich meinen Mund verließ etwas moderater nur ein: "Fuck! Sehen wir etwa so aus!?"...


Aber genug Gift und Galle gespuckt - in inzwischen 4 Wochen sind uns solche Schreckgespenster des massenkompatiblen Tourismus nur ganze zweimal hier auf Fuerteventura begegnet...

Uns begegnete viel öfter Einsamkeit, Ursprünglichkeit...
Natürlich in der unberührten Natur, aber durchaus auch in besiedelten Gebieten...
Kaum fährt man ein paar Minuten und meidet die wenigen Hochtourismus-Spots schon bieten sich einem solche Bilder:

Die Bucht von Los Molinos an der Westküste - diese Bucht auf diesem Foto ist Ursprung unserer Wanderung vom Montag gewesen - der Ort besteht nur aus diesen wenigen Häusern - alle illegal erbaut! Und doch gibt es sogar offizielle Hinweisschilder, die auf das, ja, mehr oder weniger, improvisierte (und gut frequentierte) Restaurant hinweisen...

Die zweitgrößte Stadt der Insel (na ja, was man hier so groß nennt...) - Gran Tarajal - ist komplett vom Tourismus verschont geblieben.
Auf der Karte findet ihr Gran Tarajal an der Ostküste - in etwa auf halber Strecke zwischen Caleta de Fuste und Costa Calma.
Gran Tarajal bietet durchaus einen schönen, breiten und feinsandigen Strand, der sogar für seine ökologische Nachhaltigkeit prämiert ist - aber eben eher dunklen als schneeweißen Sand - vielleicht deshalb machen die Touristen weitgehend einen Bogen um Gran Tarajal.
Entsprechend hat die Stadt auf den ersten Blick auch tatsächlich keinen großen Reiz, aber auf den zweiten Blick weiß der Ort durchaus zu gefallen - gerade weil er noch so nach normalem spanischen Leben ausschaut und weil man in den zahlreichen eher untouristischen Lokalen an der Strandpromenade sich ein wenig wie ein Einheimischer fühlen kann. Sehr relaxt, sehr abgetaucht...



Nur wenige Minuten weiter nördlich liegt Las Playitas - ein kleines Fischerdörfchen, das vor allem dadurch begeistert, dass es beweist: es geht auch beides - Ursprünglichkeit erhalten und moderner Tourismus.
Auf der einen Hälfte der Bucht liegt das alte Fischerdörfchen - völlig ursprünglich: einfache Häuser, mit typischer Architektur, verwinkelte Gässchen, frei umher streunende Hunde und Katzen, Fischerboote und Angler etc....
Und wie wir Donnerstagabend putziger Weise beobachten durften "Gassi gehende" Zieglein... Kein Scherz - wir dachten wir schauen nicht richtig - da ging da ein Einheimischer abends auf der Promenade mit 3 Hunden spazieren. Beim zweiten Hinschauen fiel auf, dass einer der drei Hunde sehr dünn war und wie aufgedreht umher sprang und dann sahen wir beim Näherkommen - es waren zwei Hunde und ein schwarzes Zieglein, das ebenso wie die Hunde auf Zurufen dem Herrchen folgte und aufgedreht zwischen Herrchen und den Hunden umher tobte... Leider konnten wir nicht mehr beobachten ob es auch das Bein hob...
Auf der anderen Hälfte der Bucht liegt eine der größten neuen Hotelanlagen - aber eben kein riesiger, hässlicher Klotz, sondern eher flache Gebäude, die sich architektonisch dem Fischerdorf ganz gut anpassen, eine eher weitläufige Anlage etc....
Beides zusammen bildet eine ganz angenehme Symbiose und obwohl der alte Teil und der neue Teil sicher trotzdem ein Stück nebeneinander her leben, wirkt es relativ harmonisch - schön zu sehen, dass so etwas auch geht...








Zu dem anderen Bereich - zu dem Bereich wo wir in Zukunft leben werden, möchte ich an dieser Stelle heute nichts schreiben - die fehlende Zeit spielt da ebenso eine Rolle wie die Tatsache, dass wir gerade dabei sind alles zu finalisieren und nun erst wieder etwas schreiben möchten, wenn es wirklich entschieden ist...
Ja ja, zugegeben - und die Spannung wollen wir auch künstlich etwas aufrecht erhalten...



Am kommenden Wochenende also gibt es dann wieder einen ausführlicheren Eintrag hier - mit Caleta de Fuste und Umgebung, mit dem Landesinneren, mit neuen Streifenhörnchen-Erlebnissen und wie vorhin schon geschrieben - Rückblick, Fazit, Zukunftsentscheidung...

LG
Kai & Stephie






Samstag, 15. Februar 2014

Fuerteventura 09. Februar bis 15. Februar

Hola und sonnige Grüße!

Heute nach fast 3 Wochen haben wir zwar den allerersten richtigen Regentag (was für das Schreiben des Blog-Eintrags natürlich praktisch ist), aber die ganzen Tage dieser Woche zuvor hatten wir Hochsommer!
Am Strand war es mitunter so heiß, dass man sich wirklich geradezu gezwungen sah sich ca. jede Stunde durch ein erfrischendes Bad im mittlerweile je nach Strand 22 bis 23 Grad warmen Meer zu erfrischen.
Dem Hochsommer-Wetter entsprechend hat es uns reichlich an die Strände verschlagen...

Mal an die ruhige Ostküste...


Mal an die wilde Westküste...


Nun, egal ob Ost- oder Westküste: der Hauptaugenmerk lag auf Baden, Sonnen und schlicht relaxen wie im folgenden Bild (bitte beachtet die schon stattliche Bräune der Beine!)...


Etwas mehr Action am Strand gab es für mich diese Woche jedoch auch!
Wie schon angekündigt habe ich mir ein Body-Board gekauft (ok - da ich es nicht mit nach Hause nehmen kann, habe ich erstmal kein echtes Profi-Teil gekauft, sondern eine Urlauber-Variante im Supermarkt, aber seine Funktion erfüllt es natürlich auch) und mich in die Wellen gewagt...

Wenn Profis damit im Wasser sind, dann kommen dabei durchaus solche Sequenzen raus:


Nun, davon bin ich natürlich noch gelinge gesagt weit, weit entfernt...
Aber ich muss sagen: ich habe keine schlechte Figur gemacht, oder!?:
(erst recht wenn man bedenkt - Erstversuch, mittlerweile 46 Jahre alt, Rückenprobleme...)






Insgesamt hat das richtig Spaß gemacht!
Einmal allerdings hat mich eine stattliche Welle satt erwischt und um die eigene Achse drehen lassen - so heftig, dass ich mit dem Rücken ein wenig schmerzhaft über den Meeresboden rutschte und das Brett (na ja - 8 Euro aus dem Supermarkt halt...) brach!


Von der Westküste habe ich ansatzweise ja schon in der Vorwoche geschwärmt...
Es ist jedes Mal wieder ein atemberaubender Anblick, wie die gleich folgenden Bilder zumindest in Ansätzen abzubilden vermögen:







Auch ganz schön, zufällig an einem einsamem Strand der Westküste entdeckt und so schön zum gestrigen Valentins-Tag passend das folgende Foto:



Ein Großteil der Fotoreihe von eben ist bei einer vierstündigen Küstenwanderung von El Cortillo im äußersten Nordwesten südwärts entstanden - wunderschön!
Sollte jeder Fuerteventura-Besucher machen!

In eine der einsamen Buchten musste man eine abenteuerliche, steile Steintreppe hinabsteigen mit unangenehm kurzen Stufen und rutschig durch den vielen Sand auf den Stufen:


Wenn man dann noch unten angekommen sieht, wie die Brücke "professionell" stabilisiert wurde, dann ist der Gedanke an den Wiederaufstieg nur bedingt angenehm:



Wir haben die Woche aber durchaus auch für Aktivitäten jenseits der Strände genutzt!

Gut, die Wanderung, von der ich jetzt kurz berichten möchte, beinhaltete auch einen Strand, aber der war nur Zwischenetappenziel...
Ganz im äußersten Südwesten der Insel liegt der fast sagenumwobene Strand von Cofete.
Da man dorthin nur auf einer viele Kilometer langen waghalsigen Schotterpiste kommt, empfehlen die meisten Reiseführer ausdrücklich, dass man nur mit einem Allrad-Fahrzeug dorthin fahren sollte.
Entsprechend einsam und unberührt ist es dort an dem wundervollen kilometerlangen Strand.
Und ebenso entsprechend haben wir mit unserem Miet-Kleinwagen ohne Allrad-Antrieb entschieden, dass wir dort lieber nicht mit dem Auto hinfahren, sondern eine von unserem Wander-Reiseführer wärmstens ans Herz gelegte Wanderung auf uns nehmen - 14 km, ein stattliches Bergmassiv rauf, die Aussicht von oben auf den einsamen Strand genießen, dann über teilweise satt steile Schotterpisten runter zum Strand kraxeln und nach einer Verschnaufpause am einsamen Strand die komplette Strecke zurück...
Das Ganze war reichlich anstrengend, aber definitiv ein Erlebnis!

Lassen wir die Bilder sprechen...

Auf dem folgenden Bild seht ihr im Hintergrund das Bergmassiv, das es zu erklimmen galt um es dann auf der anderen Seite wieder hinabzusteigen, dann wieder hinauf und auf der auf dem Foto zu sehenden Seite wieder hinunter:


Oben auf dem Gipfelkamm gab es dann wundervolle Ausblicke:




Und Zeit für eine Verschnaufpause:


Auf solchen Pisten ging es dann abwärts:


Unten erwartete uns dann der Strand von Cofete:




... und der wohl eigenwilligste (und doch unglaublich romantische) Friedhof, den wir je gesehen haben - mitten am Strand:


Ja, und während der Wanderung fällt wieder auf: die Wüste lebt!
Man trifft auf allerlei Wüstenpflanzen:




... und Tiere:

auf Esel:


Esel und Ziegen:


Schafe:


immer und immer wieder Ziegen:



und natürlich "ehemalige" Tiere:


Diese Wanderung war wirklich ein Erlebnis...

Ich habe leider nur einen Fehler gemacht, ich Depp... - mir war klar, dass das keine Flip-Flop-Wanderung wird und so habe ich mich richtiger Weise für Schuhe entschieden an diesem Tag, leider habe ich jedoch nicht an Socken gedacht...
Ihr müsst jetzt stark sein...
Nachdem ich vorhin mit Bodyboard so eine gute Figur machte gibt es nun ein Foto von den Folgen der Wanderung... satte Blasen schon nach der Hälfte der Strecke (!):


Das war kein Spaß...
Aber was soll's - auch das wird später mal eine schöne, unvergessliche Urlaubsimpression sein...

Und wo ich mich schon zum Depp mache...
"Natürlich" bin ich kürzlich auch in den Pool gesprungen und habe ganz vergessen, dass ich beim letzten Batteriewechsel meiner Armbanduhr den Billigheimer gegeben habe und auf den Faktor "wasserdicht" verzichtet habe... - Resultat: Armbanduhr kaputt!
Doch zum Glück gibt es "selbstverständlich" auch hier einen über die Insel tingelnden Wochenmarkt, der zu 90 % aus afrikanischen Händlern mit Fake-Produkten besteht - und so bin ich jetzt stolzer Besitzer einer Ferrari-Uhr (also Nils - keine Sorgen! Deine Freuden aus dem regelmäßigen Türkei-Urlaub sind auch hier realisierbar!):


So, das soll es für heute zum Thema Urlaubsimpressionen gewesen sein - ihr seht wir verbringen einen prächtigen Urlaub!


Nun komme ich natürlich wie jede Woche auch noch zum zweiten Aspekt unserer Reise - zur Frage wo wir in Zukunft leben werden...
In der vergangenen Woche hatte ich in diesem Zusammenhang bereits ausführlich unser Wunsch-Haus zum Kaufen und seine Vorzüge vorgestellt, parallel aber auch von den Problemen mit der Finanzierung berichtet - von wegen 20 % oder 30 % Eigenkapital-Einsatz u.s.w....

Die gute Nachricht: unsere Sachbearbeiterin ist wieder gesund und was ihr Vertreter nicht umsetzen konnte, hat sie binnen weniger Tage wieder hinbekommen - eine Finanzierung mit 20 % Eigenkapitaleinsatz.

Ein Grund zum Jubeln und damit eine Entscheidung für eine Zukunft auf Fuerteventura ist das allerdings mitnichten!...

Jetzt ist nämlich eine neue rein bürokratische Hürde aufgetaucht, die, wie es bürokratische Hürden ja gerne mal tun, unüberwindbar scheint...

Die verkaufende spanische Bank besteht darauf, dass das Geld innerhalb von 30 Tagen ab Reservierung des Hauses fließt - da gibt es keine Ausnahme...
Die finanzierende Bank in Deutschland braucht aber (vor allem weil sie einen eigenen Gutachter zur Begutachtung des Hauses schickt) 8 bis 10 Wochen bis zur endgültigen Bewilligung und damit Auszahlung...

Unsere Sachbearbeiterin kam auf die an sich gute Idee ob nicht eine "sanfte Reservierung" möglich sei, sprich ob unsere Maklerin hier nicht das Haus freundlicher Weise für die wenigen Wochen Diskrepanz für uns beiseite legen könnte und wir dann die offizielle Reservierung, ab der die 30-Tage-Frist läuft, halt erst in dem Moment des Gutachterbesuches durchführen könnten...
Die Maklerin würde das ja vielleicht sogar machen, aber sie hat leider nicht die Möglichkeit. Die von den Banken zum Verkauf stehenden Häuser werden nämlich von einem guten halben Dutzend Maklerbüros gleichzeitig angeboten! Selbst wenn unsere Maklerin also das Haus bis zum Gutachterbesuch nicht mehr anbieten würde - alle anderen Makler würden es weiter vertreiben...
Gute Idee also, aber leider auch nicht realistisch...

Und so ist es Stand heute so, dass nur noch wenig Hoffnung auf einen Kauf dieses konkreten Hauses hier und jetzt besteht...

Und damit kommen die Alternativen wieder in den Vordergrund...
Vielleicht in den noch mehr als 2 Wochen ein anderes Haus hier finden, das nicht von einer Bank verkauft wird und damit keiner 30-Tage-Frist unterliegt...
Vielleicht doch erst etwas hier auf der Insel mieten und dann vielleicht im nächsten Jahr etwas kaufen...
Oder vielleicht doch nach Bremen ziehen und dann versuchen zumindest für 2 Monate im Winter abzuhauen...
Oder vielleicht doch sogar in Köln bleiben...

Nun, wir halten euch auf dem Laufenden...
Diesbezüglich und natürlich auch bezüglich unserer Urlaubserlebnisse...

Bis zum nächsten Wochenende also!
Liebe Grüße
Kai & Stephie