Dienstag, 20. Januar 2015

BESUCHE UND GROSSE ENTSCHEIDUNGEN...

Hi!

Wir hoffen ihr habt Weihnachtszeit und Jahreswechsel gut hinter euch gebracht!?

Wir auf jeden Fall!

Auch wenn das Wetter zuletzt doch arg zu wünschen übrig lässt...

Nun, in Deutschland ist es natürlich gerade viel kälter und nasser, aber gemessen am letzten Winter auf Fuerteventura ist es hier eben gerade auch bescheiden.
Schon seit geraumer Zeit haben wir so Temperaturen von 16 bis 19 Grad, es regnet nicht wirklich viel, aber eben mehr als letztes Jahr zur gleichen Zeit, der Wind ist oft kalt und der Himmel viel zu oft wolkenverhangen.
Wirklich oft am Strand waren wir in den letzten Wochen nicht und das Haupt-Problem: bei ausbleibender Sonne wird es im Haus unangenehm kühl.
Aktuell haben wir halt auch im Wohnzimmer und vor allem den Bädern nur noch so 17 -18 Grad und mangels Heizung kann man rein gar nichts für eine wenigstens leichte Erwärmung tun...

Aber genug vom Wetter gejammert...

Über allem schwebte für uns in den letzten Wochen eine Phase großer Entscheidungen...

Was zunächst noch etwas kryptisch klingt, wird selbstverständlich nachstehend mit einer Menge Leben gefüllt...


Aber bevor wir zu den großen Entscheidungen und damit zum Kern des diesmaligen Blogs kommen vorab doch noch ein paar Insel- und Urlaubsimpressionen...


NEUE INSEL- UND URLAUBSIMPRESSIONEN

Wenn ich eben von "ein paar" Impressionen schrieb, dann hat das diesmal leider seine Gründe...

Zum Einen ist das Wetter in diesem Winter auf Fuerteventura wie eben angerissen deutlich schlechter als während unseres Urlaubs im letzten Winter.
Und zum Anderen hat man während des Besuchs von Kai und Malin hier auf der Insel Anfang Januar am Strand von El Cotillo unser Auto aufgebrochen und dabei den im Handschuhfach liegenden Fotoapparat geklaut.

Es gab also witterungsbedingt eh weniger zu fotografieren und viele richtig schöne Fotos von den Tagen mit Kai und Malin waren noch auf der Speicherkarte der gestohlenen Kamera und sind somit für immer verloren...


Tom und Anne zu Besuch:

Kurz vor Weihnachten waren für einen Tag (Zwischenstopp auf ihrer Kanaren-Kreuzfahrt) Tom und Anne aus Köln hier, die wir in unserer Kölner Zeit durch ihre Freundschaft zu Kai und Malin kennen gelernt haben.
Das Wetter war wie so oft in diesem Winter - Sonne und Wolken-Mix, etwas kälter als üblich...
Aber ich denke wir Vier haben das Beste daraus gemacht - nett gegessen, eine klitzekleine Küstenwanderung, kurzer Abstecher in die Dünen und ansonsten einfach viel und gut gequatscht...








Am Ende des Tages fabulierten wir Vier glatt schon von einer gemeinsamen Schottland-Kreuzfahrt in nicht allzu ferner Zukunft...
Na, mal sehen...
Kai und Malin sollen da dann gerne noch buchstäblich mit ins Boot...


Weihachten auf Fuerteventura:

Ach ja...
In meinem Familien- und Freundeskreis ist ja bekannt, dass ich ein großer Weihnachtsfan bin - mit allem was dazu gehört wie dem Weihnachtsmarkt-Besuch, reichlich Weihnachts-Deko im Haus, viel Weihnachtsmusik, schönem Festtags-Essen, dem traditionellen Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaums am Heiligabend und eigentlich natürlich auch unserem Sohn an unserer Seite...

Weihnachten in der Sonne an sich ist natürlich schon gewöhnungsbedürftig und so ganz anders als daheim...

Erst ein einziges Mal waren wir auf Fernreise über die Weihnachtstage - damals weilte Mitja für sein Austauschjahr im Norden der USA und wir machten vier Wochen Urlaub in Florida...
Damals in Florida funktionierte die Formel "Weihnachten in Badehose und unter Palmen" prima.

Na ja, eigentlich kein Wunder - die Amerikaner sind dann ja doch noch einmal eine ganze Nummer weihnachtsverrückter als ich...
Und entsprechend dudelte damals wirklich überall Weihnachtsmusik, die Straßen, die Vorgärten und insbesondere die Einkaufspassagen waren reichlich und schön geschmückt, bei Starbucks gab es die Weihnachtskaffee-Sorten, in der Hotel-Lobby stand der Weihnachtsbaum und in unserem Hotel hatten wir einen Kamin auf dem Zimmer (den wir dann trotz 25 Grad Außentemperatur der weihnachtlichen Gemütlichkeit wegen auch in Betrieb nahmen)...

Hier auf Fuerteventura indes fiel es sehr, sehr schwer weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen...
Wie in Florida sprach das Wetter natürlich nicht gerade für Weihnachtsstimmung, aber während es in Florida wie beschrieben trotzdem irgendwie weihnachtlich war, konnte man hier kaum bemerken, dass Weihnachtszeit ist - keine Weihnachtsdeko an den Häusern, kaum Weihnachtsbeleuchtung an den Straßen, nur spärlich geschmückte Einkaufspassagen, kein Weihnachtsmarkt, keine erleuchteten Weihnachtsbäume in den Häusern etc...
Mit Blick auf die festlichen Traditionen ist das natürlich auch kein Wunder - wie auch z.B. in weiten Teilen Italiens bekommen die Kinder hier erst am Tag der Heiligen Drei Könige, dem 6. Januar, Geschenke und so sind die Weihnachtstage halt nur Anlass für familiäre Zusammenkünfte weitgehend frei vom Weihnachtskontext.
Draußen gab es mithin nichts was Weihnachtsstimmung aufkommen ließ und bei uns im Haus sah es zwangsläufig auch nicht anders aus - allein schon mangels Kaufmöglichkeit keine Weihnachtsdeko, kein Weihnachtsbaum u.s.w....
Und so dudelte die Weihnachtsmusik tapfer fleißig Tag für Tag aus unserem Internet-Radio, aber die rechte Stimmung kam nicht auf...
Immerhin gab es ganz vereinzelt doch originelle Versuche einen Weihnachtsbaum zumindest zu imitieren:





Kai und Malin zu Besuch:

Gleich nach Weihnachten kamen dann für 10 Tage Kai und Malin zu Besuch.

Leider, leider kann ich euch die schönsten Momente hier gar nicht zeigen, weil eben a) unsere Kamera samt Bildern darauf geklaut wurde und parallel b) Kai und Malin ihren Fotoapparat zwar mitgebracht hatten, aber leider ohne Ladegerät für den Akku...
What a mess...

Auch für die 10 Tage mit Kai und Malin gilt, dass das Wetter gerne hätte etwas besser sein können!

Zwangsläufig waren wir weniger Tage am Strand als geplant, es kam entgegen den Plänen nur zu einem einzigen zaghaften Versuch den Beiden das Surfen beizubringen und der Plan in der Silvesternacht ganz lauschig mit Fackeln und Picknick in einer unserer geliebten Steinburgen am Strand ins neue Jahr zu gleiten fiel dem zu kalten Wind am Silvestertag zum Opfer...

So gesehen ist es verständlich, dass bei Malin ab und an sehnsüchtige Erinnerungen an ihre Hochzeitsreise auf den Malediven im Oktober aufkamen...
Wobei... - Malediven vs. Fuerteventura... - nicht wirklich fair zu vergleichen...
Obwohl... - im außerordentlich guten Oktober hatten wir hier auch fast durchweg hochsommerliches Wetter wie die Zwei auf den Malediven...

Trotz dieser leichten Wetterenttäuschung - als es nach den 10 Tagen auf dem Flughafen Abschied nehmen hieß, da war es unverkennbar, dass Malin mit den Tränen kämpfen musste... 
Und die Tränen hat es ihr fast in die Augen getrieben, weil wir Vier uns so gut verstehen, weil wir  entsprechend die so schöne und enge Zeit unserer direkten Nachbarschaft vermissen und weil wir allen leicht widrigen Umständen zum Trotz hier eben doch 10 richtig schöne Tage zusammen hatten!!!

Wir haben viel gespielt (Dank an die Zwei! - sie hatten uns neue Spiele als nachträgliches Weihnachts- oder Einweihungs-Geschenk mitgebracht), ein paar Filme geschaut, trotzdem die ganze Insel erkundet, mit sehr unterschiedlichem Erfolg, aber trotzdem einer Menge Spaß, einen Stand-Up-Paddeling-Kurs gemacht und tolle Gespräche geführt - mal ganz locker, mal tiefschürfend...

Und in den meisten Momenten spürten und wussten wir warum wir Vier uns kreuz und quer so gut verstehen, so gerne Zeit miteinander verbringen und uns nun im Alltag schon ein gerütteltes Maß vermissen...

Keine Frage - die Schottland-Kreuzfahrt kann auch zu Sechst in Angriff genommen werden...

So, und jetzt wenigstens ein paar Impressionen von der Zeit vor dem Kamera-Diebstahl:

























Rainer und Ariane zu Besuch:

Bereits vier Tage nach dem Abflug von Kai und Malin kamen dann schließlich noch Rainer und Ariane (Stephies Vater und seine Frau) für ein paar Tage auf die Insel.

Ich mag es schon gar nicht mehr sagen: das Wetter hätte gerne etwas besser sein können!

Nun, Rainer und Ariane fanden es angesichts der aktuellen Temperaturen in Deutschland trotzdem alles in allem meist klimatisch sehr angenehm hier (klar - 16 bis 19 Grad sind de facto ja auch besser...), aber Stephie und ich hätten uns für unsere Unternehmungen und für die Zwei dann halt doch stabileres Wetter gewünscht...

Klar - wir haben trotzdem viel unternommen und den Beiden in nur drei Tagen trotzdem fast alle Highlights der Insel gezeigt (was vermutlich mitunter fast zuviel war und dazu führte, dass die Zwei abends schlicht hundemüde waren), wir haben auch vereinzelt auf der Terrasse in der Sonne gelegen und draußen im Restaurant gesessen. 
Aber oft war der Himmel bedeckt oder der Wind etwas unangenehm frisch, was das Outdoor-Vergnügen dann eben doch etwas trübte...

Ein paar schöne und äußerst harmonische Tage waren es trotzdem!

Und bei unseren Insel-Exkursionen haben wir sogar auch noch u.a. ein Restaurant entdeckt, dass wir noch nicht kannten und das einen sehr guten Eindruck bei uns hinter lassen hat und mit einem Rochen im Hafen von Morro Jable und den Sittichen in Jandia Tiere in freier Wildbahn gesehen, denen wir bisher noch nicht begegnet waren!
Aber seht einfach auf den folgenden Bildern...

Die Impressionen dieser Tage halten sich in Grenzen, da in diesem Fall a) Ariane und Rainer ihren Fotoapparat haben zu Hause liegen lassen und b) uns durch den Diebstahl halt nur das iPhone für Fotos zur Verfügung stand...:





























Aber jetzt zum Hauptthema dieses Blog-Eintrags - zur "Phase der Entscheidungen" von der ich anfangs schrieb...


"AB IN DEN URLAUB", OBWOHL MAN LEBT WO ANDERE URLAUB MACHEN!?...

Irgendwie hat es natürlich etwas von Traum und Paradies, wenn man, wie wir jetzt hier auf Fuerteventura, Tag für Tag an einem Ort lebt, den so viele andere Menschen extra ansteuern um Urlaub zu machen.

So gesehen war die Überraschung von Nils bei einem unserer letzten Telefonate fast logisch...
Wir hatten ihm davon erzählt, dass wir für unseren nächsten großen Urlaub mit Singapur und Malaysia liebäugeln und er antwortete leicht irritiert:
"Hä!? Verstehe ich jetzt nicht! Wieso plant ihr groß in den Urlaub zu fliegen, wo ihr doch nun an einem immer sonnigen Urlaubsort lebt!?"

Na ja, das lässt sich recht schnell anhand zweier Aspekte erklären...

Erstens hat das Leben an einem fast jeden Tag mit Urlaubswetter wie aus dem Bilderbuch gesegneten Ort rein gar nichts daran geändert, dass wir einen ungebrochenen Heißhunger aufs Reisen haben!
Schönes Wetter, Meer und Traumstrände alltäglich vor der eigenen Haustür sind natürlich wunderbar, aber wir wollen unbedingt auch weiter andere Kulturen, fremde Landschaften und neue Eindrücke entdecken und sammeln.
Ach, es gibt so viele Ecken auf der Erde, die wir noch sehen und erleben möchten...
Längst ist klar, dass dieses eine Leben gar nicht mehr reichen wird um auch nur annähernd alles zu sehen was wir sehen möchten...

Zweitens kommt man unweigerlich selbst im Paradies irgendwann im Alltag an.
Jetzt nach bald schon einem Dreivierteljahr hat natürlich eine gewisse Gewöhnung eingesetzt.
Bei mir übrigens unter dem Strich ausgeprägter als bei Stephie, was wir uns damit erklären, dass für Stephie im Juni letzten Jahres nicht nur der Umzug von Köln nach Fuerteventura das Leben ganz schön veränderte, sondern eben auch die neue völlige Freiheit von den Lasten und Zwängen eines Arbeitslebens. Letzteres ist insgesamt die noch größere Veränderung und so ist es kein Wunder, dass bei mir, für den es ja "nur" die örtliche Veränderung gab, früher ein Gefühl von Alltag einsetzte.

"Im Alltag angekommen" - was heißt das!?

Ohne Zweifel ist es auch nun im Alltag für Stephie und mich oft Gold wert fast jeden Tag warmes und schönes Wetter zu haben.
Traumstrände vor der Tür um dieses Wetter auch gebührend nutzen zu können, sind ebenfalls ein Geschenk.

Aber blickt mal zurück... - ich denke, jeder von euch hat das schon oft selbst erlebt... - irgendwann ist der große Rausch halt doch fort...

Ich nehme mal ein "Kölner Beispiel" aus meinem Leben...:
Früher, von Lübeck oder Freiburg aus, sind wir ja drei- oder viermal im Jahr übers Wochenende nach Köln gefahren (Haie, FC, Shopping, Theater u.s.w....). 
Jedes Mal, wenn wir von der Autobahn aus zum ersten Mal den Dom sahen, veranlasste mich der Anblick zu einem begeisterten: "Ach, der Dom... Nä, wat is dat schön!".
Als wir dann jedoch in Köln lebten, kam irgendwann unweigerlich der Moment, wo man im Vorbeigehen den Dom noch immer als etwas Schönes wahrnimmt, aber er gehörte halt irgendwie dazu und führte nicht mehr zum Ausstoß von Endorphinen.

Und so ist es halt auch hier... - auch Strand-Tag Nummer 50 an unserem Lieblingsstrand hier ist unverändert eine richtig schöne Tagesgestaltung, aber mit offenem Mund fast sprachlos vor Glückseligkeit steht man halt nicht mehr da...

Da in diesem Sinne die Urlaubsaspekte hier schöner Alltag geworden sind, steigt selbst hier eben doch das Verlangen nach Urlaub an neuen Ufern...



DER URSPRUNGSPLAN - ALLTAG IM SOMMER, URLAUB IM WINTER

Im Grunde genommen sind wir damit wieder am Ausgangspunkt dieser ganzen Geschichte...
Am Ausgangspunkt, aus dem auch schon die Idee mit dem mindestens Sabbatjahr auf Fuerteventura entsprang...

Irgendwann hatten Stephie und ich für uns analysiert und beschlossen, dass uns Reisen enorm wichtig ist und wir auf den typischen Winter in Deutschland herzlich gerne verzichten können.

Logische Schlussfolgerung war damals der Wunsch zukünftig so lange wie möglich (wir dachten da schon stets an Minimum drei Monate...) im Winter zu verreisen.
Unsere Lust zu reisen würde so ausgiebig befriedigt werden und vom grauen deutschen Winter müssten wir nicht mehr allzu viel ertragen...

Dieser Ursprungsplan stellte sich in Köln jedoch alsbald als nicht realisierbar heraus.
Jahr für Jahr für drei, vier oder gar mal sechs Monate Urlaub im Winter... - das kostet natürlich Geld und benötigt überdies einen äußerst flexiblen Arbeitgeber...

Also... - nicht für mich... Aber für Stephie halt...

Ohne Arbeitslohn für Stephie ging es in Köln nicht, weil es finanziell einfach nicht zu stemmen gewesen wäre (nur mal so als Beispiel: die gut 1.200 Euro Miete Monat für Monat wären ja auch in den Urlaubsmonaten weiter fällig gewesen...).
Und mit Arbeit für Stephie ging es auch nicht, da es mit der Uniklinik Köln (wie letztlich mit fast jedem Arbeitgeber) einfach nicht organisierbar war jeden Winter für so lange Zeit eine Auszeit zu nehmen.

Dieses Scheitern des Ursprungsplans führte damals zu dem alternativen Ansatz mit der probeweisen Umsiedlung nach Fuerteventura...

Eine Alternative war dies vor allem deshalb, weil hier ganzjährig gutes Wetter ist (und wir so dem grauen Winter entgehen können) und es hier eben finanziell möglich erschien vernünftig leben zu können ohne dass Stephie arbeiten gehen muss...
Erklärt sich ja schnell - eine Halbierung der Mietkosten gegenüber Köln und als Freizeitgestaltung fast frei von Kosten Sonne und Strand genießen, anstatt für viel Geld auf Konzerte, ins Theater, ins Kino und mit teuren Dauerkarten zu den Haien zu gehen... - allein schon diese zwei Punkte schafften richtige finanzielle Luft...

Na, ihr kennt uns ja...

Wie heißt es so schön!?: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!"
Und überhaupt... - zum erfüllten Menschsein gehören Träume und mutig etwas auszuprobieren einfach dazu!
Wir haben uns dem schon immer gemeinsam gestellt - schon ganz am Anfang als wir gegen alle Statistiken und Unkenrufe mit gerade einmal 18 und 19 Jahren geheiratet haben...
Tja, und schaut euch an wo wir jetzt sind... - die Silberhochzeit liegt schon längst hinter uns...

Freilich bringt nicht jedes Wagnis automatisch auch einen Gewinn mit sich...
Auch damit muss man dann halt umgehen können...

In diesem konkreten Fall ist es jedoch sogar so, dass wir eine Menge Gewinn aus dem Wagnis "Fuerteventura" ziehen können!
Auch wenn wir unterm Strich zu dem negativen Ergebnis gekommen sind, dass unsere Zukunft auf Dauer nicht hier auf Fuerteventura liegt...


DIE ENTSCHEIDUNG UND WARUM DIE ZEIT TROTZDEM SO WERTVOLL WAR...

Ja... Ja, nun ist die Katze aus dem Sack...
Die Familie und die engsten Freunde wissen es schon seit ein paar Wochen...
Wir kehren in Kürze nach Deutschland zurück!!!

Wie schon angedeutet... - eine verlorene Zeit war unsere Fuerteventura-Zeit jedoch trotzdem nicht!
Das Wagnis Fuerteventura mündete nun für uns auch nicht in einer Niederlage, sondern bescherte uns viele wichtige Teil-Gewinne!


Na ja, das beginnt natürlich schon damit, dass es einfach ein toller, unvergesslicher und vor allem mega-langer Urlaub war...
Die 9 Monate Urlaub, Sonne und Wärme am Stück... - die kann uns keiner mehr nehmen...


Nun, und die vielen Teil-Gewinne... - das sind Erkenntnisse über uns selbst und über Gegebenheiten und Realitäten, die allesamt enorm wertvoll für eine dauerhafte und von möglichst viel Glück geprägten Zukunft sind...


A - Kein Lagerkoller bei den Vollbrechts

Fast ein Jahr plötzlich Tag für Tag rund um die Uhr aufeinander hocken... - für viele Paare, die das vorher so nicht kannten, ist das eine ganz schöne Herausforderung.
Bei uns aber hat sich auch in dieser langen Zeit kaum einmal ein Gefühl von "Lager-Koller" eingeschlichen.

Erkenntnis:
Wir kommen als Paar auch dann dauerhaft klar, wenn Beide komplett und immer zu Hause sind!


B - Stephie braucht Arbeit nicht zum Glücklichsein

Als Stephie im Oktober ihr Arbeitszeugnis aus Köln erhielt und feststellen durfte, dass sie darin wirklich fast überschwänglich gelobt wird, flackerten kurz Stolz und Berufung in ihren Augen auf...
Aber das war auch nur für einen kurzen Augenblick so...
Nein, Stephie wird es im Alltag auch so ganz ohne Arbeit nicht langweilig und ohne Schichtdienst und Stress schläft sie wieder besser und fühlt sich mit einem Plus an Fitness entspannter.
Auf Nachfragen gibt es von ihr daher auch stets die Antwort, dass sie eigentlich so rein gar nichts zurück ins Berufsleben zieht.

Erkenntnis:
Stephie braucht Arbeit auch längerfristig nicht für ein erfülltes Leben und ist ohne vielleicht sogar ein gutes Stück weit mehr bei sich!


C - Bewusster Leben ist gewollt und unter bestimmten Umständen auch finanzierbar

Schon vor Fuerteventura hatten wir uns mehr und mehr bemüht bewusster und damit einfacher und weniger kostspielig zu leben.
Halt bewusste Abkehr von Marken- und Konsumdruck, halt das Geld wirklich nur noch für wirkliche Herzensangelegenheiten oder wirklich substanziell wertvolle Erneuerungen ausgeben...
Na, ihr wisst schon... - Müssen es wirklich je 10 Hosen und Pullover im Schrank sein!? Braucht man wirklich Jahr für Jahr das neue iPhone!? Macht es Sinn für einen Gebrauchsgegenstand wie ein Auto 20.000 Euro auszugeben!? etc....

Die Zeit auf Fuerteventura hat uns diesen Weg intensiv weitergehen lassen...

Zum einen hat uns das einfache Leben auf Fuerteventura geholfen diesen Weg weiterzugehen, ihn sogar noch zu intensivieren und mehr zu verinnerlichen.

Zum anderen hat uns der Schritt nach Fuerteventura fürs Erste ja schlicht dazu verdammt nach mehr als 20 Jahren zu lernen plötzlich mit "nur" noch einem, zugegebenermaßen recht guten, Einkommen auszukommen.

Alles in allem hat das richtig gut funktioniert!
So gut sogar, dass wir manchmal so im Stillen bei uns gedacht haben:
"Mein Gott!? - Wofür haben wir eigentlich früher in Köln das ganze Plus an Geld gegenüber jetzt auf den Kopf gehauen!?"...

Erkenntnis:
Wir wollen den Weg des bewussteren und weniger kostspieligen Lebens weiter gehen und unter bestimmten Umständen kann uns das in absolut zufriedenstellender Weise auch mit "nur" einem Einkommen gelingen!


D - Familie und echte Freunde... - wichtig und unersetzlich

Es ist ja ein offenes Geheimnis... - insbesondere ich bin nicht gerade ein "Menschenfreund"...
Obwohl Stephie mittlerweile auch immer öfter davon spricht zumindest zu verstehen was ich meine und Stille und weniger Geschwätzigkeit mehr und mehr zu schätzen weiß...

Na, ich halte halt Menschen für das größte Unglück, das diesem Planeten passieren konnte...
Ich finde Menschen tendenziell zu egomanisch und rücksichtslos ("Die Freiheit des Einzelnen endet dort wo die Freiheit des Anderen beginnt" - die meisten Menschen kümmern sich doch einen Scheiß um diesen mir wertvollen Grundsatz...)...
Und folglich langweilt mich Small Talk schnell, habe ich nicht wirklich Interesse an neuen Kontakten und meide lieber Partys und Menschenmengen...

Schon immer habe ich von meinem "kleinen elitären Kreis" gesprochen - anstatt hundert vermeintliche Freunde zu haben, habe ich lieber nur eine Handvoll... 
Eine Handvoll Freunde, auf die ich mich dann aber verlassen kann und für die ich durchs Feuer gehen würde!

Hier auf Fuerteventura würde es vielleicht den einen oder anderen neuen Bekannten geben...
Surflehrer Alex und seine Frau zum Beispiel treffen wir ja durchaus auch mal am Strand, dann unterhält man sich ein wenig und die Zwei wollen uns demnächst auch mal zum Barbeque einladen, aber neue Freunde würden sie nicht werden...
Ebenso wenig werden irgendwelche spanischen Nachbarn neue Freunde werden... - das scheitert allein auch schon an der Sprach-Barriere...

Und was sollte das auch!?...
Ich habe meinen kleinen elitären Kreis doch längst!!!

Eigentlich dachte ich, dass es reicht, wenn ich mit diesem kleinen Kreis halbwegs regelmäßig telefoniere und man sich dann halt einmal im Jahr im Urlaub sieht...
Aber (vielleicht auch deshalb, weil ich ja nicht gerade leidenschaftlich gerne telefoniere) ein wirklicher Ersatz ist ausgiebiges Telefonieren selbst dann nicht, wenn man mittels FaceTime oder Skype sogar per Video telefoniert und sich gefühlt zumindest so von Angesicht zu Angesicht unterhält...

Mit jedem Telefonat mit Kai und Malin wurde mir bewusster, dass es sich besser anfühlte als wir tatsächlich zum Quatschen, zum Sport und Filme schauen u.s.w. bei denen oder uns auf der Couch saßen...
Es ging mir wirklich zu Herzen als Sina gerade auch angesichts ihrer sonst ja eher etwas zurückhaltenden Art geradezu überschwänglich herzlich und glücklich reagierte als sie kürzlich zum ersten Mal von uns hörten, dass wir ihnen wohl doch schon bald nach Bremen folgen könnten...
Es ging mir an die Nieren als Nils mir gerade letztens erst wieder sagte, wie sehr er mich als seinen so lange Zeit einzigen echten Freund vermisste und vermisst...
Und ich hatte schon einen sinnbildlichen Kloß im Hals als wir Mitja und Lisa Mitte Oktober wieder ins ferne Deutschland abfliegen lassen mussten...

Erkenntnis:
Ich will ums Verrecken keine neuen Freunde, ich will meine wenigen, aber echten, alten Freunde!


E - Ein kleines Haus, etwas abseits, in schöner Natur und ohne direkte Nachbarn - ach, das wäre es...

Im November habe ich an dieser Stelle ja viel über die potenziellen Probleme geschrieben, die Spanier als Nachbarn mit sich bringen können...
Ihr erinnert euch!?... - nächtliche Partys, kläffende und auf die Terrasse scheißende Hunde, laut Maklerin die Gefahr verwahrloster Gärten u.s.w....

Schon für ein Leben auf Fuerteventura hatten wir seinerzeit beschlossen, dass ein freistehendes Haus ideal wäre...
Einfach weil es eine Risikominimierung bezüglich oben genannter Probleme darstellen würde und besser zu unserem eben beschriebenen Einsiedler-Gestus passt...
Auf Fuerteventura wäre das allerdings schwierig geworden, denn auf Fuerteventura gibt es fast ausschließlich Reihen- und Doppelhäuser. Nur im Landesinneren finden sich auch mal freistehende Häuser, die aber haben dann meist so riesige Grundstücke, dass sie dann vom Kaufpreis her eben doch auch auf Fuerteventura zu teuer für uns werden würden.

Nun sind freistehende Häuser in Deutschland auch nicht gerade Schnäppchen und unser Budget mit nur meinem Einkommen halt doch recht schnell limitiert...
Aber es ist nicht unmöglich...
Zumindest dann nicht, wenn man bereit ist sich auch etwas außerhalb der Ballungsgebiete etwas zu suchen...
Was uns ja in punkto Abgeschiedenheit sogar wieder entgegen kommt...
Auf dem Lande sollte doch ein kleines Haus, für uns ja durchaus gerne etwas abseits gelegen in schöner Natur und freistehend, zu finden sein...


Blieb eigentlich nur noch die Frage: "Wo auf dem Lande sollte es am Besten stehen!?"...

Das Bremer Umland drängte sich regelrecht auf...

Etwas abseits von Bremen sind die Immobilienpreise auch für uns erschwinglich (deutlich erschwinglicher z.B. als im Großraum Köln)...
Etwas abseits von Bremen kann auch bedeuten auf halber Strecke zur Nordsee oder am Deich - also etwas abseits und nahe schöner Natur gelegen...
Und vor allem leben am Rande von Bremen inzwischen unsere engen Freunde Sina und Johannes (nebst ihren uns auch viel bedeutenden Kindern Jonah und Milas (dessen Patenonkel ich ja sogar bin)) und mitten in Bremen Mitja und Lisa und so Gott will in nicht allzu ferner Zukunft unser Enkelkind...

So gesehen ist Bremen auch in Sachen "kleiner elitärer Kreis" das Maximum...
Es gibt nun einmal keine Lösung bei der wir Mitja und Lisa, Sina und Johannes, Kai und Malin und auch noch Nils und seine Lisa allesamt vor der Tür hätten...
Im Raum Bremen haben wir dann eben wenigstens Mitja, Lisa, Sina und Johannes... 
Und Bremen liegt immerhin auch mit Blick auf die Anderen recht gut - weder nach Köln zu Malin und Kai noch nach Lübeck zu Nils, Lisa und nicht zu vergessen Stephies zahlreichen Verwandten und meinem bei Hamburg lebenden Bruder ist es allzu weit...


Also galt es ein Haus im Großraum Bremen zu finden...
Gerne etwas außerhalb, aber nur so weit draußen, dass man ohne Weiteres noch zu Lisa und Mitja, zu Johannes und Sina, fahren mag, gelegen in schöner Natur, ohne Nachbarn direkt Wand an Wand und eben zu einem erschwinglichen Preis...
Viele Bedingungen...
Und viele Bedingungen bedeuten natürlich auch eine ganz schön schwierige Suche...
Was noch um so mehr gilt, wenn man gerade tausende Kilometer entfernt auf Fuerteventura lebt...
Zum Glück gibt es heutzutage das Internet und mit Portalen wie Immobilienscout kann man sich auch tausende Kilometer entfernt einen guten Überblick über den Markt verschaffen und einen ziemlich guten ersten Eindruck von konkreten Objekten gewinnen...
Das haben wir dann auch gemacht und als es tatsächlich erste konkret relevante Häuser gab, war Mitja dankenswerter Weise so nett Besichtigungen vor Ort für uns wahrzunehmen, uns seine Eindrücke zu schildern und ggf. eine Kaufempfehlung auszusprechen...

Tja, und so ging es erstaunlich schnell...



DAS NEUE ZUHAUSE

Wir haben es gefunden, das für uns finanzierbare kleine, alleinstehende Haus, etwas abseits in schöner Natur gelegen und doch nicht völlig ab vom Schuss:

Küche, Bad, ein richtig schön großes Wohnzimmer, zwei kleinere Zimmer als Schlafzimmer und Ankleide- bzw. Gästezimmer, 530 Quadratmeter Grundstück mit Wasserzugang - das ideale Fleckchen mit idealer Größe für uns Zwei...

Es ist ein sehr individuelles Liebhaberstück (ein sogenanntes Nurdach-Haus) in äußerst gepflegtem Zustand - mit großem Garten und einem eigenen Bootssteg in wunderschöner Umgebung gelegen.
Es liegt nur 150 m hinter dem Weser-Deich und direkt auf der anderen Seite des Deichs gibt es ein schönes Weser-Strandbad und einen Bootshafen.

Was jetzt hier nach totaler nördlicher Idylle klingt verbreitet auch tatsächlich genau diese von uns gesuchte friedliche Atmosphäre.

Ein Refugium der Ruhe also, aber trotzdem nicht völlig ab vom Schuss.

Das Haus liegt in Sandstedt - auf halber Strecke zwischen Bremen und Nordsee-Küste.

Hier mal ein paar Ortsimpressionen:








Sandstedt selbst ist ein kleiner Urlaubsort - kaum mehr als eine Ansammlung von ein paar Dutzend Häusern, mit einer Kirche, einem Bäcker und einem (für uns ja gänzlich irrelevanten) Metzger.

In den Nachbarort (Hagen im Bremischen) sind es jedoch nur 5 Minuten und dort gibt es alles was man fürs tägliche Leben braucht - 4 Supermärkte, Baumarkt, Apotheke, 2 Tankstellen, Cafés, Restaurants u.s.w..

Ins Zentrum von Bremerhaven mit seinem inzwischen durch so einige Attraktionen wirklich sehenswerten Hafengebiet fährt man 20 Minuten und ins Herz der Bremer Innenstadt und damit auch zu Mitja und Lisa sind es 30 Minuten.

Aber jetzt lassen wir mal Bilder sprechen:

                                      Die Rückseite des Hauses mit Wohnzimmer, 
                                      Terrasse und im ersten Stock Schlafzimmer:
                 

Terrasse, Garten und Gartenhaus:


                                               Unser Bootssteg am Fleet im Garten:


Fleet hinter dem Haus:


                                               Wohnzimmer mit Blick in den Garten:


                                                          Bad mit Blick in den Flur:


                                                                          im Bad:


                                                        oberes Stockwerk - Blick vom
                                                  Ankleide- (Gäste-)zimmer in
                                                  Flur- und Schlafzimmer:


Bootssteg am Deich:


Haus von vorne:




Tja, unsere Zeit auf Fuerteventura ist also schon in Kürze Vergangenheit und für mich gilt ja in ausgeprägtem Maße und voller Überzeugung, dass Vergangenheit Vergangenheit ist und mich deshalb nicht mehr groß interessiert oder gar belastet...

Aber auch ohne diese Haltung blicken wir ohne Reue auf unsere Fuerteventura-Zeit zurück...
Wie weiter oben in dem entsprechenden Kapitel ausführlich beschrieben - die Zeit hier war enorm wertvoll für uns!
Und das Erlebnis von fast einem Jahr Urlaub in der Sonne (die letzten Wochen mal außen vor gelassen...) kann uns ohnehin niemand mehr nehmen!

Oder man kann es auch so formulieren wie Stephies Vater das kürzlich tat:

"Das alles war Schicksal! Das ganze Gesamtpaket - inklusive Fuerteventura! Ohne den Umweg Fuerteventura würdet ihr jetzt garantiert nicht ab Frühjahr in Bremen und in genau diesem Haus leben! Aber genau an diesem Flecken und in diesem Haus werdet ihr Zwei euch dauerhaft wohlfühlen, werdet ihr auf Dauer "ankommen"!"

Ach ja, welch ein schönes Schlusswort für diesen Blog...


Liebe Grüße und bis bald in Sandstedt!!!

Ja, wir freuen uns auf Besuch von euch!!! Wir erwarten euren Besuch!!!

Jetzt müsst ihr ja nicht mehr in den Flieger steigen, sondern nur ein wenig mit Auto oder Bahn fahren...

Und natürlich gilt auch umgedreht ein "Bis bald"... 
Bis bald in Lübeck, Köln, Neustadt an der Weinstraße, Freiburg, Emmendingen und und und... wo auch immer ihr jetzt und in Zukunft wohnt...

Viele Grüße
Kai & Stephie

P.S.:
Über unseren Start in Bremen werden wir euch dann im Frühjahr in einem neuen Blog auf dem Laufenden halten!







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